Rettungshundearbeit mit einem Flat-Coated Retriever

Die Idee sich einen Flat auszusuchen, um ihn zum Rettungshund auszubilden, kam nicht von ungefähr. Wir suchten als "Nachfolger" für unseren Hovi einen Hund der selbstständig arbeiten kann und ein ausgesprochen positives Sozialverhalten zu Menschen, anderen Hunden und sonstigen Tieren pflegt. Außerdem sollte ein unbedingter Arbeitswille mit viel Dynamik vorhanden sein. Dies alles fanden wir am ehesten bei einem Flat-Coated Retriever.

Luna begann schon im Welpenalter mit kleinen Trainingseinheiten bei unserem Rettungshundezug. In kleinen Spielrunden wurden die ersten zaghaften Beller aus ihr herausgekitzelt. Sie sollte ja schließlich zum Verbeller in der Flächen- und in der Trümmersuche ausgebildet werden (Durch das Verbellen zeigt sie dem Rettungshundeführer im Ernstfall den Fund einer vermissten oder verschütteten Person an).

Selbst an den Unterordnungsübungen fand sie ihren Spaß, obwohl dies nicht unbedingt mein "Steckenpferd" ist.

Bei der Suche nach vermissten Personen, die sich üblicherweise im Wald oder der Feldmark abspielt, kommt ihr der ursprüngliche Arbeitseinsatz zu Gute: Das Aufstöbern von Beute.
Ausgesprochen triebig und selbstständig arbeitet sie das ihr zugewiesene Gebiet (und manchmal auch darüber hinaus) ab und zeigt sicher durch Verbellen die Versteckperson an.
Die Bestätigung für den Hund ist in unserem Fall (siehe jagdliche Ausbildung) etwas speziell.
Üblicher Weise wird dem Hund eine Beißwurst oder ein Ball am Band für Zerrspiele angeboten. Hier achten wir sehr darauf, dem Hund das Apportieren der Beißwurst als Spiel nach erfolgreicher Arbeit anzubieten.

Besonders gespannt war ich auf ihr Verhalten und Lernverhalten bei der Trümmerarbeit.
Bei diesem sehr anspruchsvollem Betätigungsfeld (man nennt es auch die "Königsdisziplin" der Rettungshundearbeit) bewegt sie sich, zu meiner großen Freude, ausgesprochen überlegt und trittsicher auf den wackeligen und rutschigen Untergründen. Auch die in der Flächenarbeit angesprochene Dynamik lässt sie glücklicher Weise hier vermissen.

Nach 2½ jähriger Ausbildung absolvierten Luna und ich die Flächenprüfung nach der Gem. PPO für Rettungshundeteams am 10.04.2010.

Am 30.10.2010 bestanden Luna und ich die Trümmerprüfung nach der Gem. PPO für Rettungshundeteams.

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Any begann mit dem Training im 2.Lebensjahr. Sie wurde zum Bringsler ausgebildet, eine für uns neue Anzeigeform. Dabei sucht der Hund die "vermisste" Person mit einen am Halsband befestigten Ledersäckchen oder Kunststoffschlauch - dem Bringsel . Nach dem Auffinden der Person nimmt der Hund das Bringsel in den Fang, läuft damit zum Hundeführer und zeigt ihm damit an, das er gefunden hat. Nun wird der Hund angeleint und führt den Hundeführer zur aufgefundenen Person. Eine sehr komplexe Anzeigeform, die dem Hund ein großes Konzentrationsvermögen abverlangt.

Am 23.04.2016 bestand Any ihre erste Rettungshundeprüfung nach der PO des BRH

Für Ginja hat sich aufgrund der Coronasituation leider noch keine Möglichkeit einer Prüfung ergeben.

alt


Flat Coated Retriever Steffi und Axel Gerecke
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